Generell: Die Gestaltung der Essenssituation bleibt den Betreuer:innen vollkommen überlassen! Wir wollen euch nur Impulse mitgeben, da wir es für wichtig erachten, sich Gedanken über die Gestaltung des Essens vorab zu machen.
„Das Essen ist einer der vier Zwecke des Daseins. Welches die anderen drei sind, darauf bin ich noch nicht gekommen“ (Montesquieu)
Direkt Anfangen
Mit gemeinsamem Ritual anfangen
→ Wir geben zu bedenken, dass sobald sich Essen auf den Tellern befindet, es schwer gestaltet, noch Ansagen o.ä. zu machen. Nachdem Essensanfänge eine Tradition bei uns in der EJ FFB haben und diese einen guten Übergang zwischen Einheit und Essen darstellen, legen wir diese euch ans Herzen.
Essen ausgeben (Die Portionierung erfolgt durch den Betreuer:innen und kann somit eher kontrolliert werden → ABER: Die Betreuer:innen:innen haben weniger Pause)
Buffet mit Selbstbedienung (Die Kinder lernen selbst Portionen einzuschätzen und die Betreuer:innen stehen nur als Beobachter da → ABER: Gemeinsamer Anfang gestaltet sich schwierig & Unruhe in der Gruppe möglich)
Essen am Tisch verteilen (Die Lebensmittel werden auf den Tisch gestellt und durch Betreuer:innen oder Teilnehmer:in verteilt / weitergegeben → ABER: Portionierung schwierig, da meist nur ein Einsatz für die ganze Gruppe geliefert wird)
Prinzipiell soll bitte immer jedes Kind etwas beim Mittagessen essen! Wir würden uns natürlich wünschen, dass jedes Kind jedes Essen isst. Aber die Erfahrung zeigt, dass Kinder gerne geneigt sind, wählerisch zu sein à deswegen probiert zunächst, ob das Kind vielleicht nur einzelne Bestandteile des Essens möchte oder eine komplett andere Mahlzeit, in dem Fall einer neuen Mahlzeit, kommt zur Küche und fragt nach 😉
Beim Essen geht es auch, um die Wertschätzung der Gemeinschaft und das Zusammensein, trotzdem handelt es sich bei Kindern, um die Mitmenschen mit dem größten Bewegungsdrang.
→ Wir können euch keine ultimative Lösung bieten, aber empfehlen euch, dass ihr auf den Bewegungsdrang der Gruppe achtet und daraus Schlüsse zieht. Beim Abspülen achtet, bitte darauf, dass die Kinder nicht ohne Betreuer:innen gehen
Wir kennen nicht die optimale Verhaltensweise eines:einer Betreuer:in während des Essens, aber haben euch eine Pro-/Contra-Liste erstellt:
Freizeitbuddy
Möglichkeit außerhalb der Einheiten mit TNs in Kontakt zu treten
„Engeren Draht“ aufbauen können
Regelmäßig neue Gesprächspartner
Kann als Störung aufgefasst werden („Wächter-Position“)
Keine Metaposition mehr, da man Teil des Geschehens ist
Aufmerksame:r Beobachter:innen
Kann auf Situationen gut von außen eingreifen
Befindet sich in Meta-Position (außerhalb des Geschehens)
Bietet gute Möglichkeit als Team sich kurzfristig auszutauschen
Man ist nicht Teil der Tischgemeinschaft
Aufbau von Distanz zu TNs
Mitesser:innen
Man kann in Ruhe essen
Freiraum für Gruppendynamik der Kinder
Aufsichtspflicht gestaltet sich schwer, da man Gruppe nicht einfach alleine lassen kann
⇨ Wir können euch nur empfehlen, dass (unabhängig davon welche Rolle ihr einnehmt) ihr euch immer im selben Raum oder in unmittelbare Nähe zu den Kindern beim Essen befindet. Nachdem es beim Essen auch um Austausch geht, sollte man den Austausch unter den Kindern zu lassen, aber auch Grenzen setzen, was die Lautstärke angeht! Das Wichtigste ist, dass sich Betreuer:innen, als auch Kinder wohlfühlen mit der Essenssituation
Allergien und Geburtstage im Vorhinein melden (kueche@ej-ffb.de)
Nachholen:
Schritt 1: per Essenskanal andere Gemeinden anfunken
Schritt 2: Küchenteam anfunken und zum Küchenzelt kommen
Spülen mit Kindern: immer unter Begleitung vom Team!
Hängeregale o.ä. im Aufenthaltszelt ersparen Stress und tierische Begegnungen
Händewaschen vor jeder Mahlzeit!
Rechtzeitig mit Vorbereitung für die Mahlzeit anfangen, um Stress zu vermeiden
Kinder gezielt einbeziehen à Verantwortung für Miteinander trainieren
Im Vorhinein: Tische in die Sonne/in den Schatten tragen, abräumen, abwischen, Geschirr herholen, Getränke auffüllen gehen, Essen abholen
Nachhinein: Tischdienst (evtl. Plan festlegen)
Selbstbedienung kann Kinder befähigen, da sie lernen oder weiterhin üben ihre Essensportionen einzuschätzen und gemeinschaftlich zu denken à Ermutigung SB einfach mal auszuprobieren, je nachdem von Beginn an oder erst später
Problematik: entstehende Unruhe à mögliche Lösungsstrategien:
Tisch-weise vorgehen
Zeitslots, in denen Essen genommen werden darf
Offen mit Kindern das weitere Vorgehen besprechen:
wie ging es euch damit?
Hat das funktioniert?
Hattet ihr ausreichend Essen?
Habt ihr euch zu viel/wenig Essen genommen?
Falls Essenskalkulation schlecht läuft (aufgehäufte Teller werden nicht aufgegessen, Essen weg, bevor alle Kinder an der Reihe waren etc.), wäre es eine Idee, die erste Runde Essen von den Leiter:innen ausgeben zu lassen und dann das Nachholen mit Selbstbedienung zu gestalten